Wir stehen noch ganz unter den Eindrücken des Glockengusses am Dienstag.
Es war ein großartiges Erlebnis. Insgesamt wurden sieben Glocken in zwei Etappen gegossen. Den ersten Guss gegen 10.30 Uhr mit vier Glocken verfolgten etwa 50 Personen aus verschiedenen Gemeinden und Einrichtungen. Von uns war in diesem Guss die kleinere, die Sakramentsglocke, dabei. Herr Perner, Chef der Glockengießerei, gab zu Beginn einige Erläuterungen. Bis die erste Glockenspeise in den Kanal fließen konnte, gab es noch Vorbereitungen. Es wurde noch etwas Zinn zugesetzt, mehrmals die Temperatur geprüft und nicht gewünschte Bestandteile herausgefischt. Auch der Kanal, durch den die Glockenspeise in die Formen fließen soll, wurde gereinigt. Die Glockenformen waren nicht zu sehen. Denn getreu Schiller „festgemauert in der Erde steht die Form aus Lehm gebrannt“, waren die Formen unter der Erde. Vor dem Guss hielt ich eine kleine Andacht mit Gebet und Segen. Gemeinsam wurde eine Strophe des Liedes „Großer Gott, wir loben dich“ gesungen. Nach dem Guss gab es eine längere Pause. Frau Perner gab uns in einer ganz hervorragenden Weise Einblick in das Glockengießerhandwerk. Gegen 13.30 Uhr erfolgte der zweite Guss. Da war unsere Gebets- und Friedensglocke dabei. Eine weitere Friedensglocke wurde für eine evangelische Schule in Mühlhausen gegossen. So nahm ich in einer kleinen Andacht, die auch vor diesem Glockenguss stand, auf die Dringlichkeit des Gebets für den Frieden Bezug.
Nun hoffen wir, dass der Glockenguss gelungen ist. Das wird sich erst herausstellen, wenn die Glocken in der nächsten Woche ausgegraben werden.
Dankbar und erfüllt traten wir wieder die Heimreise an.
Michael Hundertmark